Rund 800 Besucher wollten am 02. November 2013 den neuen Pferdestall in Augenschein nehmen. Auch das Ponyreiten und die Reitvorführungen waren ein echter Publikumsmagnet und haben die Eröffnungsfeier ungeachtet der herbstlichen Witterungsbedingungen zu einem riesen Erfolg gemacht.
Neugierig waren die fachkundigen Besucher vor allem auf die Gruppenlaufställe. Der neue Eigentümer Hilmar Bald bietet damit eine sehr artgerechte Haltung: „Die Pferde können sich permanent in den Laufställen bewegen, haben wichtige Sozialkontakte zu Artgenossen, frische Luft und sehr viel Licht“, so der Betreiber. In den Laufställen ist das Raufutter durch die Heuraufen ad libitum zugänglich, was die Futterkarenz auf ein Minimum reduziert. Denn der Verdauungstrakt des Pferdes ist darauf ausgelegt, laufend kleine Futtermengen zu sich zu nehmen.
Viele Pferdehalter interessierten sich aber auch für die Paddockboxen, weil diese sehr groß und luftig gestaltet sind. Eine Besucherin merkte an, dass ihr Pferd nachts lieber alleine stehen sollte, weil er in der Gruppe nicht so gut klar käme. „Auch wenn ich für meine Pferde die Gruppenhaltung vorziehe, sind manche Pferde in der Einzelbox wirklich besser aufgehoben. Bei den Planungen haben wir darauf geachtet, dass die Pferde viel Platz haben, immer nach draußen können und Kontakte zum Boxennachbarn haben“, erklärt der Betriebsleiter Bald und ergänzt „Außerdem kommen die Pferde jeden Tag entweder auf die Wiese oder den Winterpaddock“.
Die Kinder haben sich dagegen mehr für das Ponyreiten und die Spiele rund ums Pferd interessiert. Die neue Reitlehrerin Bettina Kölsch-Uhr hatte alle Hände voll zu tun, um dem großen Andrang gerecht zu werden. „Mit 28 Jahren ist Santos unser ältestes Schulpferd. Er ist sehr kinderlieb und will es sich nicht nehmen lassen im Unterricht mitzulaufen, aber so belastbar wie früher ist er natürlich nicht mehr. Ich muss also ein Auge auf ihn haben und ihn rechtzeitig zurück auf die Wiese schicken“ sagt die Trainerin und verschwindet wieder im Getümmel. Die vielen bunten Händeabdrücke der Kinder standen dem Schimmel jedenfalls sehr gut.
Für Reiter jeglicher Reitweisen war die Parelli-Trainerin Elena Bader mit zwei Pferden angereist. Sie zeigte eindrucksvoll, dass mit sehr feinen Hilfen beachtliche Trainingserfolge umgesetzt werden können. „Die Basis des Trainings ist der bewusste Einsatz meiner Körperhaltung. Bin ich entspannt, ist auch das Pferd entspannt. Erhöhe ich dagegen meine Körperspannung, habe ich die volle Aufmerksamkeit des Pferdes und kann mit kleinsten Hilfen trainieren“, führt die drei Sterne Instruktorin aus. Und tatsächlich beeindruckte lauter Peitschenknall ihr Trainingspferd nicht, solange sie eine entspannte Körperhaltung hatte. Wurde das Pferd angesprochen, reagierte es dagegen schon auf kleinste Handbewegungen. Die pferdegerechte Haltung auf dem Hof-Silberberg gefiel der Pferdeexpertin Bader sehr gut: „Hier würde ich mein Pferd auch einstellen“. Ein schöneres Lob kann man sich kaum wünschen.
Die Rhein-Zeitung veröffentlichte in der Ausgabe vom 04.11.2013 einen Artikel zur Hoferöffnung.